Implementierung von Informationssystemen: EA1 und Kursaufbau

Ich habe nun mittlerweile die erste EA des Kurses bearbeitet und ich bin über den Aufbau des Kurses etwas irritiert. Hatte ich persönlich noch nicht an der FU. Da es weder im studienservice, noch anderweitig viel Informationen zu dem Kurs 32561 gibt, helfen ein paar Worte der Entscheidungsfindung zukünftigen, potentiellen Kursbelegern.

Zunächst: Der Kurs besteht aus 3 Teilen.

  1. Programmieren in C: 3 Kurseinheiten, insg. 314 Seiten.
  2. Algorithmen und Datenstrukturen: 4 Kurseinheiten, insg. 306 Seiten
  3. Objektorientierter Systementwurf: 2 Kurseinheiten, insg. 341 Seiten

Macht in Summe 961 Seiten an Skript aus drei unterschiedlichen Themenkomplexen (wovon ein Teil nicht klausurrelevant ist).

Zu bearbeiten sind 2 EAs, wovon eine bestanden werden muss, um zur Klausur zugelassen zu werden.

Die erste EA besteht aus einer Programmieraufgabe in C, die Leuten ohne Programmierkenntnisse durchaus Schweißperlen auf die Stirn treiben könnte. Dein Forumseinträgen nachzuurteilen haben viele Bereits Schwierigkeiten eine geeignete Entwicklungsumgebung aufzusetzen. Empfohlen wird hier Eclipse mit MinGW.

Aber die Entwicklungsumgebung ist nicht die einzige Hürde. C lernen mit dem Skript alleine halte ich für schwierig. Ich würde unbedingt Zusatz- bzw. Ersatzliteratur empfehlen. Ich habe meinen alten Bücherschrank mal durchstöbert und fand nur mein altes C++ Buch von den Eheleuten Prinz (er hält Seminare zu C++ und Assembler und sie ist FH-Prof.) das Dummie-Buch (ich habe noch die alte Fassung, verlinke aber auch hier wieder die neue) und den Erlenkötter. Mein Lieblingsbuch war das von Prinz, aber das ist mittlerweile zu alt. Den Nachfolger habe ich nicht gelesen, verlinke ihn aber trotzdem. Bin mir fast sicher, dass Ihr mit dem Erlenkötter und dem Prinzenbuch problemlos durch den Kurs kommen werdet.

Nachdem die Entwicklungsumgebung aufgesetzt und die ersten Gehversuche in C erfolgreich unternommen wurden, schlägt die EA zu. Leider haben diesen Kurs keine meiner Kommilitonen belegt, daher kann ich nur mich als Gradmesser nehmen. Es ist eine Versicherungsverwaltung mit Lesen und Speichern von verschachtelten Structs zu schreiben. Die dazu notwendigen knapp 1.000 Zeilen Code kosteten mich die ein oder andere Nacht, denn die Aufgabenstellung ist nicht trivial.

Aber das Spannende ist, dass das Programm nicht eingesendet werden soll. Nur der nackte Quelltext in Papierform geht zur Korrektur an den Lehrstuhl. Ja, in Papierform. 20 Seiten Code in Schriftgröße Consolas 10. Den Beiträgen im Forum nach kommen einige auf 30+ Seiten. Die armen Korrektoren. Aber wenn das so gewünscht ist, who I am to judge?

Was die Moodle-Umgebung angeht: ich habe dort einfach mal gefragt, ob man statt den vorgegebenen Funktionsnamen „void BeitragErfassen (void)“ auch mit Rückgabewerten und Parametern ala „int BeitragErfassen (int Vertragsnummer)“ arbeiten kann, statt globale Vektoren und Variablen zu nutzen, ohne Punkteabzug zu bekommen und werde seit 2 Wochen vom Lehrstuhl ignoriert, während andere Beiträge (zur Korrekturdauer der Klausur z. B.) beantwortet werden.

Aber das ist nicht der erste WiWi-Kurs in meinem Studium. In den anderen Kursen war die Betreuung ähnlich und man wusste bis nach der Korrektur der EA, bzw. sogar erst nach der Klausur, was genau erwartet wurde. Mails an mehrere Leute des Lehrstuhls bleiben unbeantwortet und Beiträge in der NG oder im Moodle werden ebenfalls mit Verachtung gestraft. Also im Westen nichts neues.

Im Bachelor hatte ich Einführung in objektorientierte Programmierung belegt, was dann automatisch als Gradmesser für alle weiteren Kurse diente. Dass die gute Betreuung (Beantwortung von NG-Beiträgen und Mails innerhalb von 48h) und didaktischer Aufbau des Kurses jedoch die Ausnahme waren, wurde mir erst später bewusst. Mittlerweile muss ich sagen, dass die Informatik-Kurse deutlich besser aufbereitet, betreut und korrigiert werden, als die Kurse der WiWi-Fakultät. Aber ich habe mich (blöderweise) für WiInf im Master entschieden und werde auch die letzten Module hinter mich bringen müssen, ob sie mir nun gefallen oder nicht.

Buchempfehlung

31561/32691: Dienstleistungskonzeptionen und Dienstleistungsmanagement – Ergebnisse SS17

Update: Ergebnisse beider Klausuren sind nun da.

Eigentlich blogge ich ungerne über Ergebnisse.

Ich habe jetzt ein paar Nächte drüber geschlafen und mich dennoch entschlossen ein paar Worte zu verlieren. Primär aus Interesse an den Ergebnissen und Erfahrungen der Mitstreiter.

Es ist allgemein bekannt, dann 31561: Dienstleistungskonzeptionen und 42180/32691: Dienstleistungsmanagement Synergien aufweisen. Sie überschneiden sich stark in den Themen, setzen jedoch unterschiedliche Schwerpunkte. D. h. mann könnte beide Kurse durchaus als ein Modul sehen und auch so bearbeiten. Tatsächlich geht das auch kaum anders, denn man kann das Zusatzwissen zu einem Thema aus einem Modul nicht in der Klausur zum anderen Modul einfach abschalten.

Dieser Umstand ist meiner Meinung nach positiv. Warum auch nicht?

Aber worum es mir eigentlich geht: Bei zwei sehr ähnlichen Modulen, einem ähnlichen Arbeits- und Lernaufwand für EAs und Klausuren ist das Ergebnis sehr weit voneinander entfernt. Kann das sein? Das ist mir bereits in den EAs aufgefallen, wo ich in 31561 nur knapp die Hälfte der Punkte holen konnte, wie in 42180/32691. Die Begründung war immer „Zu weit weg von der Musterlösung„. Quasi eine mathematische Korrektur eines nicht-mathematischen Fachs, wo die Lösung 1. nicht auf Korrektheit überprüft werden kann und 2. es durchaus mehrere Lösungen geben kann.

Letzteres wurde z. B. bei 42180/32691 auch entsprechend berücksichtigt: „Ja, das funktioniert auch“ war dann die Begründung für eine volle Punktzahl bei einem von der Musterlösung abweichenden Ergebnis.

So ärgerlich das auch ist, umso ärgerlicher ist das in einer Klausur. Selten (eigentlich noch nie seit Beginn des Bachelors) habe ich in einer nachträglichen Klausureinschätzung so weit daneben gelegen, wie in 31561. Aber es deckt sich zumindest mit der Korrektur der EAs. Das Ergebnis von 41280 ist noch nicht da, aber hoffentlich behält sich Muster in diesem Fall wenigstens auch bei und tendiert dann nicht plötzlich in eine andere Richtung. Das Ergebnis von 41280/32691 ist mittlerweile angekommen und wie erwartet tendiert das in die andere Richtung.

Lange Rede, kurzer Sinn:

  • 31561: Dienstleistungskonzeptionen im SS17:
    • Durchschnittsnote 3,4
    • Durchfallquote: 17%
  • 41280/32691: Dienstleistungsmanagement im SS17
    • Durchschnittsnote: 3,3
    • Durchfallquote: 16%

Und wenn man sich die Statistik über die Jahre hinweg anschaut kommt man für

  • 31561: Dienstleistungskonzeptionen auf eine Durchschnittsnote von 3,3 bei 17% Durchfallquote.

Ähnliches gilt für

  • 42180: Dienstleistungsmanagement. Ohne die Ergebnisse von diesem Jahr zu kennen Mit den Ergebnissen von diesem Jahr sind wir bei einer Durchschnittsnote von 3,2 und einer Durchfallquote von 17%.

Zeigt für mich ganz deutlich in die Richtung, dass für viele beide Kurse 4-gewinnt-Module sind oder einfach nur sehr unterschätzt werden. Für mich war es beides nicht, aber vielleicht bin ich in meiner Lernweise aus dem Bachelor noch zu sehr auf Informatik gepolt (Verständnis und Transferwissen statt Auswendiglernen).

Hält man beide Ergebnisse nebeneinander, so ergibt sich für dieses Semester (SS17) folgendes Bild.

 

Und ich muss zugeben, dass ich ein bisschen unschlüssig bin und den Grund für meine schlechte Note in 31561 noch nicht so ganz greifen kann. Vielleicht weiß ich nach der Klausureinsicht mehr.

Ansonsten bleibt mir nichts anderes übrig als mich zu wundern, wie ich es bei der frappierenden Stoffüberschneidung beider Module geschafft habe eine Diskrepanz von 2 Notenpunkten rauszuhauen.