Mensch Computer Interaktion und Software Engineering 1

Nun ist das Semester rum und die Prüfungen geschrieben. Leider konnte ich den Schnitt vom letzten Semester nicht halten, was wahrscheinlich eher an mir lag.

1697: Mensch Computer Interaktion

Bei habe ich trotz intensivem lernen keinen Gefallen an der Multiple Choice Klausur finden können. Es wurden in der Klausur Dinge nicht in der Tiefe der Selbsttestaufgaben abgefragt, dafür aber deutlich breiteres Wissen, welches ggf. nur in einem Nebensatz im 600 Seiten-Skript fiel. Auch waren die Antworten teilweise sehr irreführend: der Satz selbst ist eig. als Antwort korrekt, nur der Einschub eines Wortes macht aus diesem dann ein Rätselspiel (Korrekt ist: "Es wird Licht im infraroten Spektrum verwendet, um die Variabilität der natürlichen Beleuchtung im sichtbaren Spektrum zu vermeiden.", als mögliche Antwort steht: "Es wird Licht im infraroten elektromagnetischem Spektrum verwendet, um die Variabilität der natürlichen Beleuchtung im sichtbaren Spektrum zu vermeiden."). Besteht die richtige Antwort aus zwei anzukreuzenden Teilen und kreuzt man einen Teil richtig und einen falsch an, gibt es 0 Punkte.

Es werden 12 Fragen aus jeder Kurseinheit gestellt. Die Bestehensgrenze liegt bei 65%, da man durch bloßes Ankreuzen blind wohl 20 Punkte hätte holen können (Ewartungswert). Als Klausurvoraussetzung muss man in den Selbsttestaufgaben termingerecht für die Kurseinheiten 75% (in einer Kurseinheit darf man schludern und nur mehr als 50% holen) erreichen. Man hat nur einen Versuch, kann die Fragen aber vorher üben. Pro Kurseinheit sind im Pool etwa 150-200 Fragen angesammelt, so dass man Schwierigkeiten haben sollte alle auswendig zu lernen. Hat man z.B. in 6 Kurseinheiten seine 75% immer geholt und fleißig gelernt, schludert man in der letzten Kurseinheit jedoch unter 50% so ist die Klausurzulassung dahin... ob das dem Sinn eines flexiblen Fernstudiums nicht im Wege steht? Ach ja: die Klausurfragen kommen selbstverständlich aus einem anderen Pool. Auswendig lernen nützt also nichts.

Es ist viel Stoff und geht auch sehr in die Tiefe (Amakrin- und Ganglienzellen im Auge, laterale Inhibition, geschichtlicher Überblich mit historischen Details seit dem 16. Jahrhundert, etc.). Der Kurs ist aber trotzdem spannend und hat Potential. Was mich jedoch am Skript stört ist der "genermainstreamige" Wechsel zwischen Benutzern und Benutzerinnen, Anwendern und Anwenderinnen, Programmierer und Programmiererinnen, etc. Von mir aus kann man durchgehen Benutzerin schreiben (wobei ich Benutzer, Anwender, Programmierer, usw. in Literatur und Gesprächen immer als geschlechterneutral wahrgenommen habe. Ein Benutzer ist ein Benutzer, möchte ich das Geschlecht hervorheben sage ich "weibliche oder männliche Benutzer"). Aber "Das von Programmiererinnen und Programmierern entwickelte System, welches die Benutzer und Benutzerinnen verwenden, nachdem Probanden und Probandinnen es vorher unter Anleitung von Analystinnen und Analysten sowie Interviewerinnen und Interviewern gestetet haben, ..." stört doch etwas beim Lesefluss.

1793: Software Engineering 1

Hier könnte ich mich in den Hintern beißen. Super Kurs, sehr gut verständlich, sehr faire mündliche Prüfung (Prof. Desel, ausdrückliche Empfehlung) und dann bei so einfachen Sachen wie Geheimnisprinzip und Substituierbarkeitsprinzip geschludert obwohl ich die Definitionen 5 Minuten vorher auf Knopfdruck hätte vorbeten können.

Viel mehr ist dazu auch nicht zu sagen: die Aufgaben sind keine Voraussetzung für die Klausur. Aber "Einführung in die objektorientierte Programmierung" sollte man schon vorher gemacht haben. Der Kurs behandelt die Modellierung in UML, Sequenz- und Kollaborationsdiagramme, Anforderungsermittlung, Analyse, Entwurf (Grob-, Fein- und Architekturentwurf) und endet vor der Implementierung und behandelt leider aufgrund von Platzmangel nicht den Test. Hoffentlich wird das im Nachfolgerkurs 1794 (Software Engineering 2) nachgeholt. Die Kursbeschreibung findet ihr wie immer auf der entsprechenden Kursseite sobald sie online ist.

Dennoch: beide Kurse kann ich empfehlen. Und das MCI-Gedöns wird sich irgendwann einpendeln. Das Lehrgebiet von Prof. Dr. Gabriele Peters ist neu und Kurstext sowie Klausuren frisch. Da wird sicher noch einiges dran geändert (vielleicht wie in anderen Klausuren: teilweise MC, teilweise Freitext).






 

Beitrag kommentieren